Fachtagung_Podiumsdiskussion

Fachtagung der SAB in Andermatt: Die Jugend im Fokus

Im Anschluss an die Generalversammlung der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) fand in Andermatt eine eintägige Fachtagung zum Thema Jugend im Berggebiet statt. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie die Lebensbedingungen der jungen Generation in den Berggemeinden verbessert und somit der Abwanderung entgegengewirkt werden kann. Den beiden Gemeinden Val de Bagnes (VS) und Tujetsch (GR) konnte neu das Label „Jugendfreundliche Bergdörfer» überreicht werden.

Im Jahr 2015 hat die SAB das Label «Jugendfreundliche Bergdörfer» ins Leben gerufen. Der Einbezug der Jugendlichen und die Integration in den Lösungsfindungsprozess stehen beim Bewertungssystem im Mittelpunkt. So sind es denn auch die Jugendlichen selber, organisiert im Jugendforum, die das Label vergeben. Die Anzahl der Gemeinden, die beim Projekt mitmachen, konnte stetig gesteigert werden. Aktuell sind nun genau 30 Gemeinden mit dem Label ausgezeichnet – der richtige Zeitpunkt, eine erste Bilanz zu ziehen.

Günstiger Wohnraum, Mobilität und Arbeitsplätze als Knackpunkte

Mit grossem Engagement haben die Jugendlichen aus den Labelgemeinden selber einen grossen Teil der Fachtagung organisiert und viele Programmpunkte selber gestaltet. In verschiedenen Kurzpräsentationen stellten sie beispielsweise den rund hundert Teilnehmern konkrete Beispiele von Gemeinden vor, die gezielt günstigen Wohnraum für junge Familien fördern oder das Mobilitätsangebot den Bedürfnissen der Jugendlichen anpassen. Die Kriterien «günstiger Wohnraum» und «Mobilität», aber auch «Angebot von Arbeitsplätzen» werden in den Diskussionsrunden denn auch häufig als verbesserungswürdig genannt. Schlussfolgernd stellen sie fest, dass das Label hilft, die Kommunikation zwischen den Gemeinden und den Jugendlichen zu verbessern. Es müssten aber noch weitere Anstrengungen auf kommunaler und nationaler Ebene unternommen werden. Denn der Tenor bei den Jugendlichen ist eindeutig; am liebsten würden sie in ihren Gemeinden wohnen bleiben, die Rahmenbedingungen müssen aber stimmen.

Val de Bagnes und Tujetsch neu als jugendfreundliche Bergdörfer ausgezeichnet

Am Vorabend der Fachtagung übergab Sarina Caduff, Präsidentin des Jugendforums, den zwei Gemeinden das Label. Beide Gemeinden zeichnen sich bereits durch eine sehr gute Integration ihrer Jugend ins Gemeindeleben aus. Die bestehenden Jugendvereine sind gut besucht und verfügen jeweils über ein von der Gemeinde zur Verfügung gestelltes Lokal. In Val de Bagnes wurde als Bindeglied zwischen Gemeinde und Jugend eine soziokulturelle Animatorin angestellt. Die Bewerbungsdossiers wurden denn auch in enger Zusammenarbeit mit Jugendvertretern zusammengestellt. Im Bewerbungsverfahren haben sich verschiedene Verbesserungsideen herauskristallisiert, die teilweise bereits realisiert werden konnten, wie beispielsweise die Eröffnung eines Co-Working-Space oder der Ausbau von Postautoverbindungen und Betreuungsstrukturen für Schulkinder.

Medienmitteilung

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