Passender Wohnraum für Jugendliche in Bergdörfern nötig
Jugendliche aus 27 Berggemeinden mit dem Label «Jugendfreundliche Bergdörfer» der SAB trafen sich am 13. März zum jährlichen Jugendforum der SAB. Der Anlass fand wegen Corona digital statt. Das Jugendforum entschied über Kandidaturen von drei Bergdörfern. Zudem wurden Probleme und mögliche Lösungsansätze für die Jugendlichen in den Bergdörfern diskutiert.
Auch für die Jugendlichen in den Bergdörfern war das letzte Jahr bedingt durch die Corona-Krise sehr schwer. Das in den Dörfern wichtige Vereinsleben war grösstenteils stillgelegt. Verschiedene «Jugendfreundliche Bergdörfer» haben sich aber äusserst initiativ gezeigt, Online-Events realisiert, Corona-konforme Outdoor-Aktivitäten veranstaltet oder die Jugendlichen in die Betreuung von Risiko-Gruppen miteinbezogen. Am diesjährigen Treffen des Jugendforums ging es nun um einen Blick in die Zukunft.
Wohnraum und Arbeitsmarkt wichtig für Zukunftsaussichten
Die Jugendlichen haben ihre wichtigsten Anliegen formuliert, damit sie in den Berggemeinden bleiben können. Immer wieder sticht ein Thema hervor: Mangelnder angemessener Wohnraum. Während es in einigen Tourismusdestinationen fast nur überteuerte Luxus-Wohnungen gibt, gibt es in anderen Dörfern nur überalterte freistehende Wohnungen. Offensichtlich scheint es im Moment für Investoren wenig interessant, diese zeitgemäss zu sanieren und zu vermieten. Für die Jugendlichen ist der Mangel an passendem (Miet-) Wohnraum oft ein Grund, vom Dorf wegzuziehen. Ebenfalls wichtig sind die Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Hier wünschen die Jugendlichen, dass die Chancen der Digitalisierung genutzt werden (Smart-Office, etc.). Zusätzlich braucht es aber weiterhin zusätzliche Anstrengungen, Arbeitgeber in den Bergregionen anzusiedeln, um die Zukunftsaussichten der Jugendlichen in den Berggemeinden zu verbessern.
Kleines, was viel bewirkt: z.B. Kommunikation in den Gemeinden
Die Mitglieder des Jugendforums glauben auch, dass die Gemeinden zum Teil mit einfachen Massnahmen viel bewirken können. So z.B. sollen Vereine noch mehr darin gefördert werden, aktiv Freizeitmöglichkeiten zu gestalten, die auch für die Jugendlichen attraktiv sind. Einige Berggemeinden könnten aus Sicht der Jugendlichen gezielter über die Möglichkeiten in ihrer Gemeinde informieren (Wohnungen, Jobs in der Umgebung, Aktivitäten, Baumöglichkeiten, etc), und die Vorteile des Lebens im Bergdorf aktiv kommunizieren. Das Jugendforum wird seine Anliegen und Vorschläge an die Gemeinden sammeln und den Gemeindevertretern der «Jugendfreundlichen Bergdörfer» überreichen. Diese Gemeindevertreter treffen sich am 10. Juni zu einem ersten Online-Treffen, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. Die Übergabe der Label an die neuen Gemeinden ist für den 26. August 2021 im Rahmen der Generalversammlung der SAB geplant.
Schwerpunkte der Massnahmen der einzelnen Gemeinden finden sich in der Rubrik «Label Gemeinden»
Für Rückfragen:
- Thomas Egger, Direktor der SAB und alt Nationalrat, Tel. 079 429 12 55
- Andrea Koch, Verantwortliche Label «Jugendfreundliche Bergdörfer», Tel. 076 216 11 20